Dienstag, 7. März 2017

Usedom Kaiserbäder von Ahlbeck bis Swinemünde

Usedom Kaiserbäder

Ein Gedanken-Spaziergang von Ahlbeck nach Swinemünde 


Die Sonneninsel Usedom lädt zum verweilen ein


Der Schrei des Käuzchens, der Flug des Seeadlers über der Ostsee oder eine selbstgemachte Fischsuppe bei Uwe in den Dünen von Ahlbeck, ein zehn Kilometer Strand-Spaziergang von Ahlbeck über Heringsdorf nach Bansin, das alles geht hier. Außerhalb der Saison oder gar im Winter wagen sich kaum Touristen auf die "Sonneninsel Usedom", wie sie in der Werbung des Jazz-Radio Berlin immer genannt wird. Jene Insel, die immer, auch im Winter, so manche Sonnenstunde bietet.


Strand im Seebad Ahlbeck am Fuß der Seebrücke,
Foto: Helga Waess

Usedom, eine Halbinsel


Usedom, eine Halbinsel, die an die Buch von Swinemünde anschließt, wo Strandläufer – seit Polen zur EU gehört – aus Ahlbeck auch landen können. Einst stand am Strand ein Schild, das das Grenzland ankündigte und im angrenzenden Sandweg durch die Dünen in dem Pinienwald stand immer ein Wagen des Bundesgrenzschutzes. Geschichte.

Jetzt schiebt der Wind und wenige Strandläufer, wie wir haben sich warm eingepackt auf den Weg gemacht. Es ist Mittag, die Sonne wärmt das Gesicht und die Möwen hüpfen mürrisch zur Seite, wenn schon wieder so ein zweibeiniger Riese vorbei läuft. Kleine Möven fliegen kreischend auf, Enten blinzeln nur kurz und stecken ihr glänzendes Haupt wieder unter das Gefieder.

Das Meer geht leicht zurück und lässt hier und da einen gläsern glänzenden Quallen-Körper zurück. Kleine Muscheln knacken unter den Sohlen und die Wellen kippen langsam aber stetig ihre weiße Gischt an den Strand. Ein rollendes Rauschen, das den Geist entspannt und den Menschen ganz bei sich verortet.

Blick von der Seebrücke rechts das Hotel Ahlbecker Hof,
Foto: Helga Waess

Der Wind schiebt im Rücken und die Sonne von Osten wärmt das Gesicht


Wie eine weiße Ritterburg mit Ecktürmchen und roten Ziegeldächern empfängt das Gebäude auf der Seebrücke von Ahlbeck den Wanderer, der unwillkürlich an den 80-sten Geburtstag in Loriots „Papa ante portas“ denkt. - Doch das war die Seebrücke auf Rügen. - Hier auf Usedom empfängt die Burg auch jene Gäste, welche mit der Fähre über die Ostsee kommen.

Holzhaus auf der Seebrücke in Ahlbeck,
Foto: Helga Waess


Der Hafen von Swinemünde liegt ganz nah


Am Horizont, der bei Sonnenschein wie mit dem Lineal gezogen das helle Blau des Himmels vom dunklen Metallic-Blau des Meeres trennt, tauchen immer wieder weiße Schiffe auf. Fähren, die Swinemünde ansteuern. Oder, die wie an einer Perlenkette aufgereiht, in Reihe warten bis ein gerade auslaufendes Frachtschiff die Hafeneinfahrt verlassen hat.


Blick von der Seebrücke in Richtung Swinemünde,
Foto: Helga Waess
Bei klarem Wetter kann man die Dünen von Wollin sehen, so heißt die polnische Seite der Halbinsel Usedom.  

Wie Perlen reihen sich die kaiserzeitlichen Villen
an der Strandpromenade aneinander
Foto: Helga Waess